Ihre Meinung ist uns wichtig!
Wir haben täglich mit den unterschiedlichsten Menschen Kontakt, deshalb würden wir uns über ein Feedback unserer Arbeit sehr freuen.
Sie können uns gerne Ihre Meinungen zu den verschiedensten Themen, Ihre konstruktiven Ideen und natürlich auch gerne Ihr Lob als Leserbrief unter info@grundschule-niederneisen.de zusenden.
Weiter unten können Sie in drei Texten etwas über unsere Schule von einem außenstehenden Gast erfahren. Unser ehemaliger Praktikant Marcel Meckel hat seine Beobachtungen während seines dreiwöchigen Praktikums aufgeschrieben. Er hat sich kritisch mit den Schwerpunkten Bewegung, Rituale und Schulklima (Gastfreundlichkeit) an unserer Schule auseinandergesetzt und seine Eindrücke und Empfindungen zu Papier gebracht.
Viel Spaß beim Lesen!
Grundschule Niederneisen - eine Schule wie ich sie noch nie gesehen hatte
Im Rahmen meiner Masterarbeit suchte ich eine Schule, die sich besonders im sportlichen Bereich engagiert und in diesem Bereich auch über ein ausgearbeitetes Konzept verfügt. Nach einigen Recherchen stieß ich auf die Grundschule Niederneisen und war von dem was ich im Internet finden konnte vorerst schon einmal begeistert. Noch nie hatte ich zuvor eine Grundschul-Homepage gesehen, die so umfassend und auch schön gestaltet war. Obwohl für mich als Saarländerin der Ort Niederneisen weit entfernt war, wollte ich die 230 km entfernte Grundschule einmal besuchen und am liebsten auch meine Masterarbeit damit verbinden. Als ich bei Herrn Zeidler nachfragte, ob dies möglich sei wurde ich sehr herzlich dazu eingeladen und schließlich hospitierte ich im Juni 2013 für eine Woche an der Grundschule Niederneisen.
Alle verhielten sich mir gegenüber sehr offen und hilfsbereit, ich konnte in alle Bereiche Einblick erhalten und wurde nirgends ausgeschlossen, jeder nahm sich möglichst viel Zeit um meine Fragen zu beantworten. Dies ist keineswegs der Normalfall wenn man als Schulexterner in die Schulorganisation Einblick erhalten möchte. Dafür ein großes Dankeschön!
Eigentlich ist die Grundschule Niederneisen mit ihren knapp 100 Schülern eine eher kleine Schule, doch ihr Handeln hat große Auswirkungen auf die Entwicklung ihrer Schüler. Das gesamte Kollegium zeigte sich im Umgang mit den Kindern sehr engagiert, allem voran natürlich im sportlichen Bereich. Die Anzahl der absolvierten Fortbildungen in diesem Bereich ist wirklich beeindruckend. Neben dem Lehrerengagement beeindruckte mich persönlich vor allem die Ausstattung der Schule. Überall stehen den Kindern Spiel- und Sportmöglichkeiten zur Verfügung. Nicht nur auf dem Schulhof oder Sportplatz, sondern auch innerhalb des Klassenzimmers können die Kinder aktiv werden. Anders als in vielen Schulen, die ich kennen gelernt habe wurde das vorhandene Equipment nicht nur einmal von Seiten der Schule angeschafft und dann fein säuberlich im Schrank verstaut, damit die Sachen auch lange halten. In der Grundschule Niederneisen befinden sich alle Gerät-schaften in ständigem Gebrauch und werden von den Kindern ordentlich strapaziert, dafür sind sie ja schließlich auch da. In den Pausen hüpfen die Moonhopper und flitzen die Racer über den Schulhof. Diese zwei sind Beispiele für sehr außergewöhnliche Spielgeräte an Schulen. Es ist toll, dass in Niederneisen auch so viel Neues ausprobiert wird. Aber auch das Klettergerüst und die Mini-Fußballtore sind bei den Kindern heißbegehrt. Mich beeindruckte nicht nur die Ausstattung an Spielgeräten innerhalb der Schule, sondern auch das nahegelegene Multifunktions-Kleinspielfeld mit Leichtathletik-anlagen und integriertem DFB-Fußball-Minispielfeld. Hier haben die Kinder unbeschreib-lich viele Möglichkeiten Sport zu treiben. Wenn ich schon gerade dabei bin die für mich besonderen Dinge an der Grundschule Niederneisen aufzuzählen, hierzu zählt auch das eigene Programm Sport 25. Jede große Pause (Dauer: 15 Minuten) wird dabei die Pausenzeit für die einzelnen Klassen im Wechsel um 10 Minuten verlängert. In dieser Zeit findet entweder ein pädagogisch betreutes Programm statt oder die Kinder dürfen ihren eigenen Spielaktivitäten weiter nachgehen. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl an AGs an denen alle Kinder teilnehmen. Die Schwerpunkte dürfen die Schüler selbst bestimmen und jeder nimmt an mindestens einer AG teil !
Man sieht, die Grundschule Niederneisen trägt zu Recht den Titel „Partnerschule für Bewegung, Spiel und Sport“.
Das klingt so ja alles immer ganz toll, doch einige würden jetzt bestimmt fragen: „Was ist mit den Kindern? Finden die das Konzept der Schule auch so toll? Wie empfinden sie es zum ständigen Sport treiben angeregt zu werden?“
Nach meiner eigenen Beobachtung und der durchgeführten Schülerbefragung kann ich sagen: Die Kinder sind begeistert. Sie werden nicht in ihrem natürlichen Bewegungsdrang eingeschränkt. Ebenso scheint ihre Konzentrationsfähigkeit durch die ständig wieder-kehrenden Bewegungspausen gesteigert und sie können während des Unterrichts dem Stoff besser folgen. Außerdem scheinen die Kinder trotz viel Bewegung und Sport nicht müde zu werden, immer wieder stürmen sie in der Pause mit Spaß und Freude auf den Schulhof und werden des Spielens nicht müde. Und auch bei eingebauten Unterrichts-aktivitäten sieht man den Schülern die Begeisterung an mit der sie daran teilnehmen.
In der durchgeführten Befragung gaben die Schüler an, dass sie Sport treiben, weil es ihnen Spaß mache. Viele von ihnen würden sich deshalb auch an mehr als 3 Tagen pro Woche sportlich betätigen. Es zeigte sich außerdem, dass die Schüler auch den Zusammenhang zwischen Sport und Gesundheit erkannt haben. Einige gaben an, dass man gesund sei, wenn man Sport treibt und so gut wie alle Schüler sagten sie würden sich gesund fühlen. Ebenfalls interessant fand ich die Befragung ehemaliger Schüler der Grundschule Niederneisen. Einige Jahre nach ihrem Besuch der Grundschule wissen sie, dass sie großes Glück hatten eine so sportliche Schule besucht zu haben. Viele ihrer heutigen Mitschüler konnten in der Grundschule nicht so aktiv sein und wurden auch keineswegs sportlich gefördert. Die ehemaligen Schüler der Grundschule Niederneisen die ich getroffen habe, sind dem Sport verbunden geblieben, alle der Befragten sind noch heute in verschiedenen Sportvereinen aktiv.
Man sieht wie positiv sich eine gute Förderung in der Grundschule auf die Entwicklung und die Lebensführung von Kindern auswirken kann. Wer früh lernt, dass Sport und körperliche Aktivität positiv zur Gesundheit beitragen, wird sein Leben lang Sport treiben.
Es wäre deshalb auch anzustreben das Beispiel der Grundschule Niederneisen auszuweiten. Jede Landesregierung müsste Stolz auf ein solch ein Beispiel an Engagement sein und dieses so weit wie möglich unterstützen. Es ist schade, dass die guten Konzepte an solch kleinen Schulen nicht in ganz Deutschland publik gemacht werden. Im Saarland kenne ich beispielsweise keine Grundschule, die ein solch ausgearbeitetes Konzept verfolgt. Doch würden andere Schulen sehen wie gut sich dieses Konzept umsetzen lässt und dabei Unterstützung bei den Ministerien finden, gäbe es bestimmt deutlich mehr Schulen an denen die Kinder von heute sportlich und somit auch gesundheitlich gefördert werden könnten. Natürlich darf man auch nicht das Engagement der direkt an der Schule wirkenden vergessen, allen voran die Schulleitern, Lehrer und Eltern. Um ein solches Konzept wie das der Grundschule Niederneisen so erfolgreich umzusetzen müssen alle an einem Strang ziehen.
Ich bedanke mich noch einmal herzlich bei Herrn Zeidler und dem gesamten Kollegium der Grundschule Niederneisen dafür, dass ich einen Einblick in ein hervorragendes Konzept erhalten durfte, welches auf jeden Fall weiterhin Schule machen sollte. Diese eine Woche in Niederneisen hat mich als angehende Lehrerin geprägt und wird mir für die Zukunft stets ein gutes Beispiel zur Umsetzung sein. Ich hoffe in Niederneisen wird auch in Zukunft eine so gute Durchführung stattfinden und man wird noch oft von den Ergebnissen und Erfolgen hören.
Vielen Dank und alles Gute
Julia Ospelt
Liebe Grundschule Niederneisen!
DANKE ...
… für eine wunderschöne Grundschulzeit unserer Kinder
… für die vielen guten und bleibenden Erinnerungen an diese Zeit
… für die sehr gute Vorbereitung auf die weiterführenden Schulen
… dafür, dass die Kinder sich täglich sicher und geborgen fühlen durften
… dafür, dass so viel Wert auf das soziale Miteinander gelegt wurde
… für das auffallend liebevolle und kompetente Kollegium
… für einen immer ansprechbaren, engagierten, menschlich und pädagogisch sehr gut arbeitenden Rektor
… für die heimelige und wohltuende Atmosphäre im Schulgebäude
… dafür, dass wir Eltern uns immer erwünscht fühlen durften
… für das Interesse und die Herzenswärme die den Kindern in dieser Schule entgegengebracht wurden
… für den vielen Sport und die viele Bewegung, die den Kindern so gut getan hat
… für die wertschätzende Haltung allen Kindern gegenüber
… dafür, dass auch besondere Kinder herzlich willkommen waren und
vorbildlich kompetent und liebevoll begleitet wurden
… dafür, dass in dieser Schule Inklusion tatsächlich und erfolgreich gelebt wird
… für das überaus hohe Engagement aller Pädagogen
… dafür, dass wir Eltern Ihnen tagtäglich unsere Kinder mit einem rundherum guten Gefühl anvertrauen konnten
… für ein immer offenes Ohr und tatkräftige Hilfe bei allen Fragen, Nöten und Ängsten
… dafür, dass jedes Kind so sein durfte, wie es ist und dabei ein gutes Gefühl vermittelt bekam
… für die offensichtlichen Bemühungen Klassengemeinschaften herzustellen und auf
die Integration aller zu achten
… dafür, dass Kinder mit vorherigen schlechten Schulerfahrungen bei Ihnen das Gegenteil erfahren durften
… für den lehrreichen und tollen Unterricht und die schönen AG's
… für den großen Schulhof mit den vielen Sport- und Spielmöglichkeiten
… dafür, dass wir auch nach Beendigung der Grundschulzeit noch herzlich willkommen sind
… dafür, dass die Zeit bei Ihnen einfach so schön war, dass die Kinder am liebsten
für den Rest ihrer gesamten Schulzeit bei Ihnen geblieben wären
Von ganzem Herzen DANKE!!!
Alles Liebe und Gute für die Zukunft,
Ihre Familie Knopp
Grundschule Niederneisen - eine unvergessliche Ausbildungsschule für mich als ehemalige Referendarin
Noch vor einem Monat durfte ich als Referendarin das Schulleben an der GS Niederneisen mitgestalten. Nun möchte ich als fertige Lehrerin, die gerade ihren Umzug zurück in ihre 200 km entfernte Heimat hinter sich gebracht hat, meine Eindrücke von dieser Zeit schildern.
Als ich vor nun gut eineinhalb Jahren einen Anruf bekommen habe, dass meine Ausbildungsschule die Grundschule in Niederneisen sein sollte, musste ich diesen Ort erst einmal „googeln“, da ich aus dem Trierer Raum komme und diese Gegend bis dato unbekannt für mich war. Voller Erwartungen und mit gemischten Gefühlen zog ich an die Lahn und stellte mich dem Kollegium vor. Viele „Horrorgeschichten“ vom Referendariat hatte ich schon gehört und war dementsprechend verunsichert. Doch genauso erstaunt war ich darüber, wie freundlich ich empfangen und begrüßt wurde. Und so blieb es die gesamte Ausbildungszeit über. Immer hatten Schulleitung, die Kollegen, der Hausmeister, die betreuenden Kräfte und die Sekretärin ein offenes Ohr für mich und unterstützten mich, wo sie nur konnten. Die angenehme und freundliche Atmosphäre, die an der Schule herrschte, machte mir das Einleben leicht und ließ mich die „schwere“ Referendariatszeit sogar genießen. An der übersichtlichen kleinen Dorfschule herrscht eine richtige Gemeinschaft: Man tauscht sich aus, hilft sich, spielt zusammen, feiert zusammen uvm. So habe ich die Schule erlebt.
Die Gestaltung der Unterrichtszeit, die in der Grundschule in vier Blöcke aufgeteilt ist, verwunderte mich anfänglich. Doch empfand ich sie relativ schnell als vorteilhaft. Die ersten zwei Blöcke dauern 70 Minuten, da die Schüler hier aufnahmefähiger für den Lernstoff sind. Die letzten zwei Blöcke dauern 50 Minuten.
Während der eineinhalbjährigen Ausbildung habe ich viel gelernt, da das Kollegium sehr offen war und mir die Möglichkeit gaben, auch überall reinzuschnuppern und auszuprobieren. Die vielfältigen Rituale, die genutzt werden, erleichtern den Lehrern und Schülern die Unterrichtsgestaltung und geben ihnen eine gewisse Orientierung und Sicherheit. Die Schüler waren damit in der Lage eigenständig und schnell einen Sitzkreis zu bilden, Gruppenarbeiten durchzuführen, Wörterlisten fortzuführen und so weiter. Sie sind mir schnell ans Herz gewachsen. Wir gewöhnten uns rasch aneinander und ich lernte viel mit, aber auch von ihnen. Sie ließen geduldig Lehrproben und auch stressige Vorbereitungen über sich ergehen und ich konnte mich voll und ganz auf sie verlassen, wenn dann die Prüfer hinten saßen.
Mit der Zeit habe ich diese gemütliche Dorfschule schnell schätzen gelernt. Sie hat jede Menge zu bieten, da sie bestens ausgestattet ist. Während meiner Ausbildung kaufte die Schule zum Beispiel einen Visualizer, der es ermöglicht, Schülerarbeiten einfach unter eine Kamera zu halten und sie somit sofort visuell darzustellen um damit oder daran zu arbeiten. Dies erleichterte die Arbeit, wurde der Würdigung der Schülerarbeiten gerecht und half auch mir, bei den Prüfern einen guten Eindruck zu hinterlassen. Die Räumlichkeiten bieten den fünf Klassen genügend Platz und stellen eine angenehme Atmosphäre zum Lernen und Leben her. In den Klassenräumen stehen für die Schüler genügend Materialien für Freiarbeiten bereit und der Mehrzweckraum lässt auch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zu. Gerade für eine Referendarin, die selbst noch wenige Medien und Arbeitsmaterialien besitzt, bat die Bibliothek mit den zahlreichen Lehrbüchern, die große Zahl an multimedialen Medien, und auch sonstige Hefte und Bücher eine breite Auswahl zum Lehren und Lernen.
Mit dem Schwerpunkt Sport, den sich die Schule gesetzt hat, wurde sie 2009 zur Partnerschule für Bewegung, Spiel und Sport ausgezeichnet. Für eine ehemalige Sportstudentin der beste Ort, sich auch in diesem Fach an der Schule wohl zu fühlen. Neben einer Sporthalle, die ausreichend Sportgeräte bereitstellt, befindet sich ganz in der Nähe ein, vom DFB gesponsertes, Kleinspielfeld und ein kleiner Tartanplatz. Die Schule bot mir also die besten Voraussetzungen, auch hinsichtlich der gut ausgebildeten Kollegen, mich in sportlich-pädagogischer Sicht weiterzuentwickeln. Sie vertritt, neben einem kompetenten Sportunterricht mit hohem Bewegungsanteil ein umfassendes Angebot an Gesundheits- und Bewegungszeit, das den gesamten Schulalltag durchzieht. Die Klassenräume sind mit rückenfreundlichem Mobiliar ausgestattet. In regelmäßigen Fortbildungen für das Kollegium, lernte ich unter anderem bewegungsreiche Mathe-Staffelspiele, die Erstellung von Bauplänen mit riesigen dreidimensionalen Körpern, bewegtes Lernen im Klassenunterricht, Bewegungslieder, Übungen mit Bewegung für den Klassenraum und vieles mehr kennen. Auf dem Pausenhof konnte ich stets ein reges Treiben beobachten, als die Kinder mit ihren Springseilen über den Schulhof fegten, Fußball, Basketball oder Tischtennis spielten oder andere tolle Spiele erfanden. Ihnen steht eine große Auswahl an Spielgeräten wie Pedalos, Stelzen, Ballspielen, Gleichgewichtsbrettern uvm. zur Verfügung, an denen sich die Kinder je nach Interessenslage bedienen können. Dabei lernen die Kleinen viel von den Großen, zeigen sich neue Tricks und entwickeln ständig neue Spielideen. Ich denke, dass dieses Bewegungskonzept der Grundschule Niederneisen enorm den kreativen Spieltrieb der Kinder fördert und so viel zur Gesundheitserziehung der Kinder beiträgt. Auch die regelmäßige Abnahme der Lauf- und Sportabzeichen zeigen das hohe Engagement der Schule dahingehend. Was mich persönlich beeindruckte ist, dass die Schule sowohl im Sportunterricht viel mit Musik und Rhythmus arbeitet, aber auch in AG´s. So zum Beispiel bietet die Schule eine Tanz - bzw. Cheerleading-AG an, bei der die erarbeiteten Choreographien auch in Auftritten gewürdigt werden. Den Schülern gibt der Erfolg ein positives Feedback und bestärkt sie. Neben dieser AG habe ich in den letzten Monaten die Sportart Ringtennis kennen und lieben gelernt, welche ebenfalls in AGform angeboten und von den Schülern vielbesucht ist. Bei dieser Sportart wird versucht einen Ring so über das Netz zu spielen, dass ihn die gegnerische Mannschaft nicht fangen kann. Hierbei trainieren die Schüler nicht nur enorm die Auge-Hand-Koordination, sondern habe auch noch jede Menge Spaß bei diesem Mannschaftssport. Sie lernen vielfältige Spielformen wie das Ringhockey und Ringbasketball kennen und können so eine abwechslungsreiche sportliche Aktivität genießen. Die Grundschule Niederneisen hat desweiteren eine erfolgreiche Mädchenfußball-AG. Daneben gibt es unter anderem die AG Sport, die Lego-AG, die ihre Bauten regelmäßig ausstellt und eine Kunst-AG, in der Kreativität und Motorik gefördert werden. Eine großartige Idee ist auch die Denksport -AG, die einmal in der Woche eine halbe Stunde vor dem Unterricht stattfindet und den Schülern Knobelaufgaben, Denkspiele und viele weitere kognitiv anspruchsvolle Aufgaben zur Verfügung stellt.
In der Grundschule Niederneisen wird Miteinander und Füreinander groß geschrieben. So erarbeiteten die Lehrer mit den Schülern Verhaltensregeln und führen Trainings - und Unterrichtseinheiten durch, um ein friedliches Miteinander zu fördern. Auch hier konnte ich wieder die gute Zusammenarbeit und den großen Zusammenhalt im Kollegium sehen, die sich stets um das Lösen von Konflikten bemühten und unterstützten. Bei der Übernahme von Diensten lernen die Schüler Verantwortung für die Blumen im Klassenraum, dem Beseitigen von Müll, dem Sauberhalten des Raumes, dem Aufhängen neuer Wörterlisten (Rechtschreibtraining) und ähnlichem zu übernehmen.
Eine weitere tolle Sache ist die Betreuung, die die Grundschule jeweils eine halbe Stunde vor und auch nach dem Unterricht anbietet. Hier werden wunderschöne Basteleien hergestellt oder bei schönem Wetter im Freien gespielt. Die Kinder haben zu meiner großen Freude und Überraschung wunderschöne Abschiedsgeschenke für mich gebastelt, die nun meine neue Wohnung verschönern und in mir tolle Erinnerungen hervorrufen!
Blicke ich auf die Grundschule Niederneisen - „meine Ausbildungsschule“ - zurück, verbinde ich nur positive Erinnerungen und viele schöne Gefühle mit ihr! Hätten äußere Umstände es zugelassen, wäre ich von Herzen gerne dort geblieben. So schnell wie dort, habe ich mich selten heimisch gefühlt. Dafür gesorgt haben meine lieben ehemaligen Kollegen - besonders meine Mentorin Fr. Ackermann, die sich Stunden mit mir zusammengesetzt hat -, der Schulleiter, die goldene Seele Hr. Hatzmann, die Sekretärin Fr. Wick, die betreuuenden Kräfte, die Eltern und Schüler!
Ich vermisse euch sehr und habe ganz viele Erinnerungen in der neuen Wohnung von euch aufgestellt!
Ich möchte euch vielen Dank sagen für die unvergessliche Zeit und schicke euch die liebsten Grüße an die Aar!
Eure Christine, ehemals Fr. Ensel J !!!
Die Schule in Niederneisen gehört zur Verbandsgemeinde Hahnstätten und zählt dort, neben den beiden Schulen in Hahnstätten selbst, zu einer der drei Bildungseinrichtungen der VG. Das Einzugsgebiet der Schule umfasst sowohl Niederneisen, als auch das Örtchen Flacht, aus denen zusammen insgesamt rund 110 Mädchen und Jungen von fünf Lehrerinnen und zwei Lehrern sowie einigen Eltern betreut werden. Als Betreuende Grundschule übersteigt das dortige Betreuungsangebot die reinen Unterrichtszeiten von 07.30 Uhr bis 13.30 Uhr um jeweils eine halbe Stunde vor sowie nach dem Unterricht. Im Gegensatz zu den meisten anderen Schulen im Kreis sind die Unterrichtsstunden als Blocksystem gestaffelt: Der komplette Schultag ist gegliedert in vier Blöcke unterschiedlicher Dauer. Aufgrund höherer Konzentration und besserer Aufnahme des Lernstoffes am Morgen sind die beiden ersten Unterrichtsblöcke mit jeweils 70 Minuten 20 Minuten länger als der 3. und 4. Block. Zwischen den vier Unterrichtsblöcken bieten fünfzehnminütige Hofpausen ausreichend Gelegenheit, um sich mit Schulkameradinnen und -kameraden auf dem Pausenhof auszutoben. Eine abwechslungsreiche Unterrichtsgestaltung ist für den Lernerfolg der Kinder durch ein hohes Maß an technischen Hilfsmitteln und Medien neuester Generation im Konzept der Schule maßgeblich verankert.
Auf freiwilliger Basis werden neben dem reinen Unterrichtsgeschehen eine Reihe von Arbeitsgemeinschaften angeboten. Dazu zählen eine AG Denksport, die Lego-AG und eine Arbeitsgemeinschaft für künstlerisch begabte Schülerinnen und Schüler. Um ihrer Auszeichnung „Partnerschule für Bewegung-Spiel-Sport“ aus dem Jahr 2009 gerecht zu werden, bietet die Schule verschiedenste Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung: Mit großer Begeisterung nehmen viele Kinder an der AG Sportspiele, der Tanz-AG sowie an der AG-Mädchenfußball teil. Eine Vielzahl von Auszeichnungen und Urkunden, hauptsächlich aus dem Bereich des Sports, zieren die Wände der Schule und verleihen ihr somit eine ganz eigene Atmosphäre. Die Flure werden geschmückt durch Vitrinen, in denen unterschiedlichste Arbeiten und Sammlungen ausgestellt werden. Neben einer Vielfallt an künstlerischen Unikaten, welche alle in Eigenproduktion durch die SchülerInnen erstellt wurden, findet man zum Beispiel Raritäten aus dem Bereich des Fußballs, der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika oder Sammlerstücke aus der Lego-Welt vergangener Zeiten wieder.
Im Jahre 2009 wurde die Grundschule Niederneisen, nach langer Zeit großen Engagements, als erste Bildungseinrichtung landesweit mit dem Titel „Partnerschule mit dem Schwerpunkt Bewegung, Spiel und Sport“ ausgezeichnet. Auschlaggebend für diese Prämierung sind das umfassende auf Gesundheit und Bewegung ausgerichtete Schulkonzept, sowie tägliche, über den Unterricht hinausgehende, ergänzende Bewegungszeiten. Das Ziel der Schule ist es, alle Schülerinnen und Schüler durch ihr breites Sportangebot zu lebenslangem Sporttreiben zu begeistern. Um möglichst vielen Kindern auf lange Zeit den Sport interessant zu gestalten, steht die Schule in enger Kooperation mit dem Turn- und Sportverein. Auch der Pausenhof lässt bereits erahnen, welch große Rolle der Sport hier für alle besitzen mag: Zwei kleine Fußballtore, ein Basketballkorb, mehrere Tischtennisplatten sowie ein großes Kletter- und Spielgerüst sind in jeder Pause fest in der Hand unzähliger SchülerInnen. Und wem dieses Angebot immer noch nicht ausreicht, dem stehen noch weitere Spielgeräte abholbereit zur Verfügung: Egal ob Pedalos, Stelzen, Springseile oder Bälle, jeder, der sich in den Unterrichtspausen sportlich betätigen möchte, findet ganz bestimmt das passende Spielzeug. Der Schule stehen nicht nur Turnhalle und Pausenhof für Bewegung und Sport zur Verfügung, sondern sie kann ebenso auf ein vom DFB gesponsertes Kleinspielfeld und einen kleinen Tartanplatz zurückgreifen. Der große sportliche Eifer der Grundschule wird bekundet von einer großen Anzahl an Auszeichnungen und Pokalen. Besonders stolz ist man in Niederneisen auf eine sehr erfolgreiche Mädchenmannschaft im Fußball, die aufgrund ihres immensen Wachstums immer weiter an Bedeutung und Stärke gewinnt. Ein neues, jedoch durchaus sehr effektives Mittel der Pausengestaltung, stellt das Konzept der „Bewegungspausen“ dar. Jeder Lehrer besitzt hierbei die Möglichkeit, jederzeit mit seinen SchülernInnen eine kurze Auszeit vom Unterricht zu nehmen, um sich wegen mangelnder Konzentration (der SchülerInnen) anschließend wieder gestärkt und ausgetobt dem Lernstoff widmen zu können.
Ziel des Schulkonzepts ist neben dem Bereich Sport und Bewegung auch die Erziehung zu einem gesundheitsbewussten Alltagsverhalten. Schülerinnen und Schülern werden durch gezielte Auseinandersetzung mit dem Thema Gesundheit und Körper zu gesünderem Verhalten angeregt. Entsprechend setzt die Schule auf ein gesundheitsförderndes Unterrichtsklima und nutzt dazu höhenverstellbare Drehstühle sowie in Höhe und Neigung verstellbare Schultische.
Egal ob der Handschlag zur Begrüßung, ein Gebet am Essenstisch oder vor dem Schlafengehen, gleichgültig ob die Schultüte am Ersten Schultag, das Zähneputzen am Abend oder das Vorlesen einer Gutenachtgeschichte. Rituale sind überall im Alltag versteckt und doch geraten sie oftmals durch ihre Banalität und Routine schnell in Vergessenheit.
Im alltäglichen Trott des Lebens fallen viele kleine Rituale gar nicht mehr auf, obgleich sie eine große Bedeutung für ihre Umwelt spielen. Vielen Menschen wird dies erst bewusst, wenn Regeln und Rituale nicht beachtet oder völlig außer Betracht gelassen werden, denn genau dann kommt es dazu, dass die Bewältigung mehr oder minder schwieriger Situationen nicht mehr in alt vertrauten Bahnen und Strukturen ablaufen kann. Aufgrund des hohen pädagogischen Wertes von Ritualen und Regeln für die Bildungseinrichtung Schule, sind gerade hier eine Reihe von Bräuchen, Traditionen und Vereinbarungen wiederzufinden.
Neben den eigentlich selbstverständlichen Regeln im Umgang mit seinen Mitmenschen sind in der Schule zusätzlich eine Vielzahl von Klassen- und Gesprächsregeln anzutreffen, denn bereits im frühen Kindesalter ist es immens wichtig, eine breite Basis für ein gesittetes und wohlwollendes Miteinander zu pflegen. „Ich lasse meine Mitschüler ausreden und falle ihnen nicht ins Wort. Wir melden uns immer, wenn wir etwas wissen oder sagen möchten. Wir begründen unsere Meinung. Wir lachen niemanden aus.“ So lautet nur ein kleiner Auszug aus dem langen Katalog der Kommunikations- und Verhaltensregeln in der Schule.
Besonders ausgeprägt ist in Niederneisen die Mitgestaltung des täglichen Schullebens durch alle Schülerinnen und Schüler. Zwar war mir aus eigener Schulzeit bekannt, dass vereinzelte Klassendienste eingeteilt werden um verschiedene Aufgaben zu erledigen, allerdings nicht in dieser Vielfalt wie man es hier miterleben kann. Ziel ist es, möglichst die ganze Klasse mit einzubeziehen, um allen das Gefühl zu geben, Teil des schulischen Alltags zu sein. Wenn es langsam dem Ende des Unterrichtstages entgegengeht, werden alle noch einmal aktiv: Der Tafeldienst reinigt die Tafel, der Kehrdienst beseitigt jeglichen Müll vom Boden, der Fensterdienst ist für das Schließen der Fenster verantwortlich und die für den Stuhldienst eingeteilten SchülerInnen platzieren alle Stühle am richtigen Ort. Nicht zu vergessen sind ebenso der Austeildienst sowie der Jacken- und Gießdienst. Um den Kindern eine große Abwechslung zu ermöglichen, werden alle Dienste zu Beginn jeder Woche getauscht. Wirklich erstaunlich erscheint mir das Engagement und die Genauigkeit vereinzelter Klassendienste, um zum Beispiel im Ranking der saubersten Klassen möglichst auf Platz eins zu stehen.
Ein über mehrere Klassenstufen verbreitetes Ritual im Sportunterricht ist das gemeinsame Erwärmen vor dem offiziellen Beginn. Hierbei laufen alle Kinder der Klasse um ein abgestecktes Feld, in der Mitte befindet sich ein Regenbogentuch. Pfeift der Lehrer einmal, so sucht sich jede/r Schüler/in einen Partner und läuft gemeinsam mit ihm weiter. Ertönt zweimal der Pfiff der Trillerpfeife, so stürmen alle Kinder in die Mitte und begeben sich unter das bunte Schwungtuch. Da bei dieser Übung die Gemeinschaft gestärkt und eventuell bestehende Ängste zwischen einzelnen Schülern und Schülerinnen abgebaut werden können, besitzt dieses „Erwärmungs-Ritual“ einen hohen pädagogischen Stellenwert.
„Was habt ihr am Wochenende/ in den Ferien Spannendes erlebt? Was hat euch in der abgelaufenen Woche gut gefallen, was hat geklappt und was sollte in Zukunft noch verbessert werden?“ So oder so ähnlich hört man es oftmals von Lehrern oder Lehrerinnen, wenn eine Woche neu beginnt oder gerade zu Ende geht. Allen Kindern wird hierbei die Möglichkeit eröffnet, zu erzählen, was ihnen Interessantes widerfahren ist oder nicht gefallen hat. Probleme können in dieser Runde offen angesprochen und gelöst, Verbesserungsvorschläge gesammelt und diskutiert werden. Die Lehrperson erhält gleichzeitig ein kurzes Feedback über den allgemeinen Gemütszustand der Mädchen und Jungen und über die aktuelle Situation in der Klasse.
Donnerstag, alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 4 stehen vor ihren Stühlen, ihre Hände gefaltet, teils mit bedächtigem Blick. „Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name…“, ertönte es im Kollektiv. Im Anschluss rollt der Gebetswürfel und eine weitere Fürbitte wird verlesen. Beten ist fester Bestandteil des Religionsunterrichts in der Grundschule Niederneisen, obgleich die Kinder daran glauben oder nicht, jeder macht mit und gehört somit als Teil der Gesamtheit zur Gruppe.
Sollte es einmal zu laut geworden sein, gibt es verschiedenste Möglichkeiten, die Klasse wieder zur Ruhe zu bringen: Der „Ruhefuchs“ wird mit der Hand gebaut und hoch in die Luft gestreckt, der Ton einer Triangel ertönt und verstummt nach einiger Zeit in der Geräuschkulisse der Kinder oder ein Finger wird als Ruhezeichen auf die Lippen gelegt, der andere in die Luft gestreckt. Nicht nur die Lehrperson kann zu diesen Mitteln der Beruhigung greifen, auch die Schüler selbst haben die Möglichkeit, für Ruhe zu sorgen. Erst wenn alle SchülerInnen ordentlich und leise auf ihrem Platz sitzen, wird der Unterricht fortgesetzt.
Als Zeichen des Unterrichtsbeginns und gleichzeitig als Symbol für erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentration ist es üblich, dass am Anfang des Schultages alle Kinder aufstehen um den Lehrer oder die Lehrerin zu begrüßen. In Niederneisen geschieht dies nicht nur auf Deutsch, sondern in manchen Klassen sogar auch auf Englisch, Italienisch und Spanisch.
Ein Montagmorgen Mitte Januar diesen Jahres: Der Tag der Buchung meines ersten Orientierenden Praktikums (OP). Im Vorhinein hatte ich mir bereits eine Vielzahl von Schulen herausgesucht, bei denen ich mir gut vorstellen konnte, mein Praktikum zu absolvieren. Allerdings stand die Grundschule in Niederneisen von Anfang an ganz oben auf meiner Liste, denn aufgrund der Informationen über diese Bildungseinrichtung erschien es mir sehr interessant, meine ersten Erfahrungen im Lehrerberuf genau dort zu machen. Eine kleine Schule, sportbegeistert und mit hoffentlich familiärer Atmosphäre.
Die erste Kontaktaufnahme mit der Schulleitung ergab sich bereits kurz nach der Buchung des OP. Ich telefonierte mit dem Chef der Grundschule, Herrn Zeidler, dem ich mich kurz vorstellte und um einen Termin zur persönlichen Absprache des weiteren Verlaufs meines Praktikums bat. Drei Wochen später sollte es dann soweit sein: Mein Weg führte mich an die Schule, an der ich, wie sich herausstellte, eine sehr schöne und lehrreiche Zeit mit allen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern haben sollte. Es folgte ein kurzes Gespräch mit dem Schulleiter, der mir sowohl alles Wichtige zum Ablauf des Praktikums erklärte als auch weitere Informationen zur Schule gab. Bei dem folgenden Schulrundgang wurde ich bereits einigen Lehrkräften vorgestellt, die einem direkt das Gefühl gaben, willkommen zu sein. Im weiteren Fortgang des Gesprächs mit Herrn Zeidler wurde die Atmosphäre zunehmend entspannter, sodass man sich am Ende der Schulbesichtigung mit großer Vorfreude auf die anstehenden drei Praktikumswochen verabschiedete. Zu Hause angekommen, erzählte ich allen direkt von meinem vermeintlichen Glücksgriff, denn die zu diesem Zeitpunkt bereits erfahrene Herzlichkeit und Freude machte Hoffnung auf eine interessante Zeit. Als besonders positiv empfand ich direkt das persönliche Verhältnis zwischen allen Kollegen und Kolleginnen, welches sich wegen der geringen Anzahl an Lehrkräften sowie Schülern ergibt.
Montag, 28. Februar: Meinen ersten Praktikumstag begann ich leicht aufgeregt, weil zu diesem Zeitpunkt alles und alle noch so fremd schienen und doch war es ein gelungener Tag. Nach der Begrüßung durch Herrn Zeidler wurde ich ebenfalls von meiner praktikumsbetreuenden Lehrkraft, Herrn Streubel, herzlich empfangen. Ich stellte mich allen anwesenden Kolleginnen vor und so begannen die ersten Gespräche zwischen den künftigen ArbeitskollegenInnen und mir die anfangs leicht angespannte Situation zu lockern. Die anfängliche Nervosität schwand schnell und eine sehr angenehme und familiäre Atmosphäre entstand im Laufe der Tage und damit verbunden, eine gute Grundlage für ein spannendes Orientierendes Praktikum. Direkt zu Beginn boten mir alle Mitarbeiter an, bei Fragen und Problemen gerne zu helfen sowie mit ihnen den Unterricht zu besuchen und zu besprechen.
Nun folgte noch meine Vorstellung in der Klasse von Herrn Streubel, der Klasse 4a, in welcher ich anfangs meine längste Zeit verbrachte. Ich stellte mich den Kindern kurz vor und erzählte ihnen ein wenig über mich. Am darauffolgenden Tag war es für alle schon selbstverständlich, dass ich während des Unterrichts dabei bin und so wurde ich oftmals von einigen Kindern nicht nur in der Klasse, sondern bereits morgens vor Schulbeginn freudig begrüßt. Im Laufe der Zeit lernte ich immer mehr Klassen und immer mehr SchülerInnen kennen, sodass ich für viele Kinder eine ähnliche Bezugsperson darstellte, wie die Lehrerinnen und Lehrer.
Nach einiger Zeit wurde mir oft die Frage gestellt, wie lange ich denn noch an der Schule sei. Je fortgeschrittener mein Praktikum, desto magerer die Antwort: Nur noch fünf Tage, nur noch zwei Tage. Aufgrund des guten Verhältnisses zu vielen Kindern hörte ich oft, ob ich denn nicht noch länger bleiben oder mit auf Klassenfahrt kommen könne. Einerseits freue ich mich, in teilweise traurige Gesichter schauen zu können, denn ich entnehme diesem Ausdruck, dass ich ihnen im Fortgang des OP doch etwas bedeutet habe, andererseits bedauere ich es selbst, dass die drei Wochen meines ersten Praktikums so rasant zu Ende gegangen sind.
Dienstag, 22. März: Der letzte Tag einer hochinteressanten Praktikumszeit in der Grundschule Niederneisen brach an. Zum letzten Mal betrat ich in gewohnter Manier gegen viertel vor acht mit leicht bedrückter Stimmung die Schule. Zum letzten Mal sah ich die lachenden und freudigen Gesichter der so gutgelaunten Schülerinnen und Schüler von der Aar. Meine Zeit als Praktikant sollte dort enden, wo sie begonnen hat, und so verbrachte ich diesen Tag in der Klasse 4a. Ich bedankte mich für die schöne Zeit und verabschiedete mich schweren Herzens von möglichst vielen der Kinder, mit denen man im Laufe der vergangenen drei Wochen so viel erlebt und gelernt hatte. „Kommen Sie bald nochmal zu uns an die Schule?“ oder „Müssen Sie wirklich schon gehen“, so lautete die Reaktion vereinzelter SchülerInnen während meiner Verabschiedung.
Letztlich bedankte ich mich bei allen Kolleginnen und Kollegen für ihre Unterstützung und die tolle Zeit an der Schule in Niederneisen. Von so manchen erntete ich Lob für meine persönliche Art und den guten Umgang mit den Kindern und bekam den gutgemeinten Rat, meine Entscheidung, Gymnasiallehrer zu werden, doch noch einmal zu überdenken. An diese aufmunternden Worten der Kollegschaft erinnere ich mich gerne, genau wie an die interessante und lehrreiche Zeit als Praktikant an der Grundschule Niederneisen.